Provenienz:
- Galerie Due Ci, Rom.
- Privatsammlung Westschweiz, um 1987 in obiger Galerie erworben.

Literatur:
Roger Passeron: André Masson. Catalogue général des sculptures, Turin 1987, S. 119, Nr. 15, fig. 67 (mit Abb., anderer Guss).

Ab 1927 beginnt sich André Masson mit der Bildhauerei auseinanderzusetzen und ist somit nach Max Ernst der zweite Surrealist der sich dem skulpturalen Genre zuwendet. Während den rund 60 Jahren (bis zu seinem Tod 1987) Auseinandersetzung mit der Plastik, die sich anhand etlicher Skizzen schön belegen lässt, fertigt Masson 26 verschiedene Skulpturen an. «Die Skulptur ist bei mir gedanklich immer anwesend. Deshalb bedurfte es nur geringer Anstösse von aussen, einer Adresse, der Unterhaltung mit einer Freundin, dem Lesen eines Buches oder einfach ein wenig freier Zeit, dass ich mich an die Arbeit machte. Es war umso einfacher, als ich damals nur meine Skizzenbücher aufschlagen musste, um mich für einen Entwurf zu entscheiden.»(Buchholz/Wolbert, 2003 S. 312).

Seine skulpturalen Formen überschneiden sich thematisch mit seiner malerischen Arbeit, wobei vor allem die Themen der Metamorphose, der klassischen Mythologie oder das menschliche Sein in allen Formen in seinen Plastiken verarbeitet werden. Für das Modellieren verwendet Masson vorzugsweise die Materialien Ton, Gips und Terrakotta. Diese 26 Arbeiten werden später in zwei bis drei Ausführungen jeweils in kleinen Auflagen in Bronzen gegossen. Es freut uns, dass wir in unserer Sommerauktion 2023 den ersten Teil einer fast kompletten Sammlung an Masson-Bronzen versteigern dürfen. Alle Bronzen wurden zwischen 1986 und 87 in einer der beiden italienischen Giessereien Brustolin in Verona oder Tesconi in Pietrasanta gegossen und vom Sammler direkt beim Auftraggeber, der Galerie Due Ci in Rom, erworben.